Wie nutzen Kinder heute Medien?

Thomas Rathgeb stellt Ergebnisse der Kim-Studie 2012 zur Mediennutzung von Kindern vor. Foto: Gerd Metzger

Thomas Rathgeb stellt Ergebnisse der Kim-Studie 2012 zur Mediennutzung von Kindern vor. Foto: Gerd Metzner

Zweiter Tag der KinderMedienKonferenz. Die erste Themenrunde widmete sich der Frage, wie Kinder heute Medien nutzen, wie sie „ticken“. Zur Eröffnung sprach Thomas Rathgeb. Er stellte Ergebnisse der Kim-Studie 2012 zur Mediennutzung von Kindern (bzw. der Jim-Studie zur Mediennutzung von Jugendlichen) vor.

Thomas Rathgeb ist Leiter der Abteilung Medienkompetenz, Programm und Forschung der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und Mitverfasser der Kim-Studie zur Mediennutzung von Kindern. Seine Leitfrage: Welche Medien nutzen Kinder heute täglich?

Der Studie zufolge sehen 79 Prozent jeden Tag fern, 44 Prozent hören jeden Tag Musik, das Handy nutzen 32 Prozent, Computer und Konsolenspiele liegen dahinter. Das Smartphone jedoch verändert die Internetnutzung: Es wird damit intensiver genutzt. Ab dem Alter von 12 Jahren etwa nimmt die Bedeutung des Fernsehens ab, die des Internets nimmt zu. Die liebste Seite im Internet: Facebook gefolgt von Youtube. Das hält Rathgeb für bedenklich: Die Kinder und Jugendlichen nutzen im Internet sofort Seiten für Erwachsene.

Zum Gerätebesitz der Kinder (6 bis 13jährig) sagte Rathgeb: Auf Platz eins liegt der CD-Player, gefolgt von Handy und MP3-Player. Tablets spielen in dieser Altersklasse noch keine Rolle. 14 Prozent der 10- bis 11-Jährigen haben einen eigenen Internetzugang im Zimmer. 2013 hatten 72 Prozent der Jugendlichen ein eigenes Smartphone.

Rathgeb fasste die Ergebnisse so zusammen:

  • Kinder wachsen in einer Medienwelt auf
  • Das Fernsehen ist weiterhin das zentrale Medium und nimmt viel zeit in Anspruch
  • „Alte“ Medien haben weiterhin Bestand. Kinder beginnen mt dem Buch, dann folgt schnell das Fernsehen. Ob die Kinder weiterhin Bücher nutzen, hängt von den Eltern ab.
  • Das Einstiegsalter fürs Internet liegt bei acht Jahren.
  • Zwei Drittel der Kinde spielen einmal in der Woche Konsolenspiele.
  • Das Smartphone ist im Kommen und verändert die Mediennutzung.

In der anschließenden Diskussion erläuterte Rathgeb seine Ergebnisse. So gebe es Hinweise darauf, dass das Interesse an Facebook etwas abnehme und What’s App an Akzeptanz gewinne. Möglicherweise liege das daran, dass Facebook nach wie vor vor allem ein Erwachsenenmedium sei.

Ein Raunen etwa ging durchs Publikum als er das von Jugendlichen derzeit meistgelesene Buch nannte: Shades of Grey.