Kinder schlau machen – Kindermedien in Deutschland

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Foto: bpb/Lars Welding

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Foto: bpb/Lars Welding

Eröffnungsrede von bpb-Präsident Thomas Krüger auf der Kindermedienkonferenz am 27. November 2013.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die digitalen Entwicklungen der letzten Jahre ziehen in unserer Gesellschaft grundlegende Veränderungsprozesse nach sich. In einer atemberaubenden Entwicklung ist unser Alltag durchzogen von Information, Kommunikation und Partizipation. Gesellschaftliches Miteinander und Kreativität sind dabei nur zwei von zahlreichen relevanten Feldern, um gesellschaftliche Teilhabe und das eigene Leben zu stärken.

Auch die Lebenswelt von Kindern ist heute bereits früh von einer Medienvielfalt geprägt, wie in keiner Generation zuvor. Dies stellt hohe Anforderungen an die Verantwortung der Erwachsenen, Medienschaffenden, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch an politische Entscheidungsträger.Bei der Kindermedienkonferenz richten wir unseren Blick auf die Möglichkeiten, das Machbare und das Unterstützenswerte und diskutieren kritisch, welche Strukturen und Bedingungen gelten müssen, damit Kinder mit guten Angeboten in den Medien groß werden können: am Fernseher, mit Zeitungen, mit Magazinen, im Radio, im Netz – offline und online, zuhause und unterwegs.

Ich bin überzeugt: Wir sind jetzt und künftig auf Medienkompetenz in allen Alters- und Lebenslagen angewiesen! Ein bewusster und reflektierter Umgang mit Medien entsteht nicht zwangsläufig bei der Nutzung. Wer lesen kann, versteht nicht automatisch HipHop-Songtexte, die Zeitung oder die Sprache von Wissenschaftlern. Es ist mein Verständnis, dass die Entwicklung von Medienkompetenz z. B. beim Erlernen und dem Wissen um Programme und Anwendungen erst anfängt. Für einen sinnvollen Umgang mit allen Medien und den damit verfügbaren Inhalten und Angeboten bedarf es darüber hinaus eigenständiger Urteilskraft und der Befähigung, die Angebote so nutzen zu können, dass sie das eigene Leben bereichern und zugleich die Bedürfnisse anderer respektieren.

Was also ist zu tun? Noch nie standen Kindern mehr Möglichkeiten zur Verfügung, um in unserer Gesellschaft mitzumachen, mitzureden und diese mitzugestalten – doch die Kinder – und wir Erwachsene – müssen wissen, wie sie die Medien für ein demokratisches Zusammenleben nutzen können. Es ist an uns, den Erwachsenen, hier das Feld zu bestellen und zwar so, dass ALLE Kinder gleichermaßen loslegen können.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es geht um die Grundfragen: Wie steht es aktuell um unsere Gesellschaft, wenn es um Angebote zum Erwerb von Medienkompetenz geht? Welche Standards müssen erfüllt werden? Wer kümmert sich? Welche Themen werden bearbeitet, welche Zielsetzungen verfolgt, welche Maßnahmen ergriffen, welche Kinder erreicht und wie wird Erfolg gemessen? Und wir fragen weiter: Wo sind Lücken? Wo gilt es weiterzukommen?

Hier ist die Verantwortung der Medienschaffenden angesprochen, aber durchaus auch die der Politik, wenn es darum geht, stärkende Impulse zu geben.

Die heute beginnende Kindermedienkonferenz ist ein Forum, in dem wir als Akteure dazu miteinander in einen Dialog treten können. Um voneinander zu lernen, Ideen zu entwickeln, vielleicht sogar Initiativen anzustoßen und uns in unseren gemeinsamen Zielen durch gemeinsame Projekte gegenseitig zu stärken.

Lassen Sie mich an dieser Stelle sechs Punkte hervorheben, mit denen ich herausstreichen möchte, was aus meiner Sicht, und aus Sicht der politischen Bildung, die zentralen Aspekte sind, über die wir – unter anderem – diskutieren sollten:

1. Gute Kindermedien brauchen die Mitwirkung von Kindern

Ich beginne einmal mit einem zentralen Aspekt der politischen Bildung, der Frage nach der Beteiligung. Sicherlich können Kindermedienprodukte ohne die Mitwirkung von Kindern funktionieren, dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Die Frage ist nur: Möchte man das? Oder anders herum gefragt: Wieso sollten Kinder nicht an der Medienproduktion beteiligt werden?

Kinder sind nicht nur wirtschaftskräftige Mediennutzer, die das Tempo der Medienentwicklung deutlich mitbestimmen, sondern auch Medienexperten, und zum Beispiel als „Digital Natives“ uns Erwachsenen in vielen Dingen um einiges voraus. Zwar ist es einerseits unsere Aufgabe, Kindern Werte, Botschaften und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu vermitteln. Dies schließt andererseits jedoch die Mitwirkung von Kindern im Produktionsprozess keineswegs aus. Kinder wählen Medienangebote selbst aus und nutzen sie zu großen Teilen selbstbestimmt. Sie dort abzuholen wo sie sind ist unsere Aufgabe. Wir müssen an ihre Lebenswelt andocken, müssen sie kennen, um Anknüpfungspunkte zu finden.

Und wenn wir möchten, dass sie unsere Angebote annehmen, dann müssen wir auch ihre Bedürfnisse kennen – wonach suchen junge Mediennutzer? Das ist die zentrale Frage, auf die wir – das ist meine feste Überzeugung – nur dann Antworten bekommen, wenn wir im direkten Kontakt mit ihnen stehen.

Nie standen die Chancen hierzu besser. In den USA gibt es zum Beispiel die Veranstaltungsreihe „Maker Faires“. Maker Faires sind keine Technikkonferenzen, sondern bunte Festivals in denen die Mitwirkung der Kinder im Mittelpunkt steht. Zum ersten Mal gab es eine solche Veranstaltung in diesem Jahr auch in Hannover. Hier dürfen sich Kinder einbringen und selbstständig tüfteln, bauen, basteln und forschen. Ein solches Konzept ist sicherlich auch auf digitale Medien übertragbar. Hier können Kinder kreativ werden und mitwirken und vor allem Medienkompetenz erlernen.

2. Themenfindung: Kinder in ihrem Umfeld begleiten

Es ist eine wichtige Aufgabe von Kindermedien, überregionale und globale Inhalte kindgerecht aufzubereiten. Krisen, Katastrophen, Umweltschutz, Bekämpfung der Armut, der Blick in die Welt – das sind unverzichtbare Themen und mit dem bpb-Angebot „Hanisauland“ stellen wir uns diesen Themen ja seit vielen Jahren. Aber mindestens genauso wichtig ist es, die Kinder in ihrem Umfeld zu begleiten, in ihrer lokalen Umwelt.

Für Kinder ist ihre direkte Umgebung von großer Bedeutung. Das ist der Raum, den sie spielerisch entdecken wollen, in dem sie die Welt kennenlernen, ihre Erfahrungen sammeln, sozialisiert werden. Sie wollen diesen Raum selbst erkunden und selbst erleben, wie die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest gezeigt hat. In der politischen Bildung nenne wir das die „Adressatenorientierung“. Es ist der Zirkus, der im eigenen Ort zu Gast ist, der Besuch einer Fabrik, die Haltung und das Vorkommen von Tieren in der Region. Lokale Medien können Kinder hier bei dieser wichtigen Entdeckungsreise begleiten. Ich denke hier z.B. an das Konzept der Kinderreporter, das ja zahlreiche Zeitungen schon lange erfolgreich praktizieren und bei dem die jungen Reporter eben genau über die Themen schreiben, die sie interessieren. Das kann ein Mitschüler sein, der an einer Behinderung leidet, ein Interview mit dem Bürgermeister oder ein Bericht über einen Besuch im Seniorenheim. Wir haben diesem Thema eine Ausgabe unserer drehscheibe – dem Forum für gute Ideen und Konzepte im Lokaljournalismus – gewidmet („Kinder, Kinder“) und ich kann diese Ausgabe nur wärmstens empfehlen!

3. Medienkanäle, Zugänge zu kindgerechten Medien und Vorbereitung für die „großen“ Medien

Radio, Internet, Fernsehen, gedruckte Zeitung, über alle Mediengattungen hinweg gilt, die Inhalte stehen im Vordergrund. Um sie müssen wir uns kümmern. Dabei gilt es auch alte und neue Vorurteile zu vermeiden: So ist es auffallend, dass Kinder immer noch das Gedruckte lieben. Laut Kim Studie 2012 sind Bücher und Zeitschriften nach dem Fernseher und Computer das Medium, auf das Kinder am wenigsten verzichten wollen. Die Kids Verbraucheranalyse 2013 kommt hier zu noch auffallenderen Ergebnissen. Demnach greifen 81 Prozent der 6 bis 13 jährigen mindestens einmal in der Woche zu einem Buch, 82 Prozent zu einer Zeitschrift. Das zeigt, Medien verlieren nicht Attraktivität, nur weil neue Übertragungsmedien dazu kommen.

Eines dieser „neueren“ Übertragungsmedien – „Neuland“ ist es ja schon lange nicht mehr, nicht einmal für uns ältere Nutzerinnen und Nutzer – führt uns zunehmend vor die Aufgabe, im Internet Kindern Zugang zu der enormem Vielfalt der Medien zu ermöglichen. Sie sollen nicht in Channels und Kanäle abgedrängt werden. Es geht darum, dass „Wilde“ des Internets zu wahren. Das was die Entdeckungslust der Kinder fördert, ihre Kreativität beflügelt und ihnen so zeigt, dass die Welt eben nicht nur aus den ersten drei Treffern bei Google oder dem Kinder-App-Store besteht! Es war und ist ein guter Weg, dass wir in Deutschland Suchmaschinen für Kinder auf den Weg gebracht haben. Der Zugang zu den kindgerechten Inhalten, zur Vielfalt – wir haben in Deutschland ca. 800 deutschsprachige Internetseiten für Kinder – muss dabei in jedem Fall offen und transparent sein. Wahren wir für unsere Kinder die Vielfalt des Internet.

Eine solche Heranführung an die Vielfalt der Medien ist dabei zugleich eine wichtige Vorübung für das Verlassen des geschützten Raums der Kindermedien. Der Zeitpunkt ist fällig, wenn ältere Kinder die Souveränität und die Sicherheit im Umgang mit den „Kindermedien“ erworben haben, um die Medien jenseits sicherer Surfräume im Netz, der Kinderseiten in Zeitungen und des Kinderfernsehsender betreten zu können. Kindermedienmacher müssen daher stets das „große“ Fernsehen, die ganze Zeitung und das „ganze“ Internet vor Augen behalten. Auf diesen „Ort“ mit allem, was dazugehört, müssen wir als Medienschaffende, Eltern, Lehrer unsere Kinder vorbereiten. Das ist ja nichts Fakultatives, es gibt nicht die Frage von ja oder nein. Darüber lässt sich, zumindest in unserer Gesellschaft, in Demokratien mit dem Ziel mündiger und kompetenter Bürger nicht verhandeln.

4. Digitalen Mediennutzung und wie wir sie begleiten können!

Wenn wir uns anschauen, wie gut schon Kleinkinder mit dem Tabletgerät umgehen und navigieren können, dann gibt uns das eine Vorahnung davon, wie unsere Kinder schon in wenigen Jahren mit digitalen Medien umgehen werden. Ich habe kürzlich auf einer Rede zum 60-jährigen Jubiläum des AJS-NRW im Düsseldorfer Landtag diesbezüglich ein Bild aus der Frühzeit der Erde benutzt. Die digitale Revolution ist der Meteorit. Die neuen Arten sind unsere Kinder. Die Dinosaurier – das sind wir: die Jugendschützer, Jugendpolitiker, Medienpädagogen und Lehrer – all die Alarmisten des aktuellen Weltuntergangs. Nun kommen also die Dinos herausgekrochen. Alles was wir gelernt haben kommt aus der alten Zeit. Wir wissen wie man Radios bedient. Mancher Dino konnte es sogar noch reparieren. Wir können den Tonarm eines Plattenspielers bedienen und wir wissen genau, wozu ein VHS-Rekorder gut ist und was Long Play bedeutet. Mit diesem alten Wissen schicken wir uns an, diesen neuen Arten, unseren Kindern, die schöne bunte Medienwelt zu erklären.

Auf der technischen Ebene werden sie uns – um im Bild zu bleiben – Dinos nicht brauchen. Aber auf allen anderen Ebenen. Wir Erwachsene müssen also Formen der Anschlusskommunikation üben: Wie reden wir mit unseren Kindern über das digital Erlebte? Wo und wie klinken wir uns ein? Ich denke, es wird ganz entscheidend sein, wenn wir unsere Kinder nicht alleine lassen wollen, hier Konzepte – auch Medienkonzepte – zu entwickeln. Und soviel kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung als Vater zweier Kinder sagen, wir Dinos haben das nicht in der Schule gelernt. Aber unsere heutigen Schulen haben die Chancen, es unseren Kindern zu vermitteln! Deutschland muss meiner Meinung nach beim Einsatz von digitalen Medien in der Schule umdenken. Es geht doch nicht um einen Medienunterricht, in dem Papier und Stift durch Laptop oder Tablet ersetzt werden! Vielmehr sind spezielle Konzepte nötig, die andere Lernerfahrungen mit den Potentialen neuer Techniken möglich machen. Der Mehrwert der sich daraus für Lernprozesse ergibt, muss deutlich werden. Hier ist eine intensive, flächendeckende Evaluation notwendig, da es noch keine fertigen Konzepte gibt. Deren Erarbeitung ist jedoch dringend notwendig, da dieser Medieneinsatz sonst am Ziel vorbei läuft. Medienerziehung in der Schule kann nicht allein die Aufgabe von Lehrern sein. Hier spielt einerseits die Medienindustrie für die Bereitstellung sinnvoller und kindgerechter Materialien eine große Rolle und es ist die Unterstützung gut ausgebildeter Medienpädagogen im Schulalltag sowie die Einbindung der Eltern wichtig, um insgesamt ein verständnis- und verantwortungsvolles Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

5. Mobilität von Kindermedien

Die Zukunft der Medien ist mobil. Dies betrifft natürlich auch Kindermedienangebote.

Durch den Einsatz mobiler Medien ergibt sich eine größere Unabhängigkeit von Raum und Zeit, z. B. auch im schulischen Bereich. Szenarien wie die Nutzung von Chromebooks im Unterricht, digitale Schulbücher, Erledigen von Hausaufgaben auf Google Drive und Hausaufgabenstellung via Twitter sind an manchen Schulen in den USA bereits Alltag. Hier ist jedoch die Zusammenarbeit mit den Anbietern wichtig, um auch entsprechenden Datenschutz zu gewährleisten. Dennoch kann man sagen, dass das Werkzeug bereits vorhanden ist, jedoch noch nicht umfassend eingesetzt werden kann.

Immer wird es für die Verantwortlichen darum gehen, Kindern Orientierung in der allzeit präsenten Medienwelt zu geben, sie zu befähigen für sie interessante Angebote kompetent zu nutzen, sich also die Medien zunutze zu machen und sich nicht von ihnen „benutzen“ zu lassen. Wichtig ist es hierbei Transparenz zu schaffen, hinter die „Kulissen“ zu blicken und das gelingt am besten durch „Selbermachen“, also Beteiligung, die die Kinder zu eigenem Denken und Kreativität anregt, darüber hatte ich ja bereits am Anfang gesprochen.

6. Jugendmedienschutz

In einer so sehr von Medien durchdrungenen Lebenswelt wie der unseren ist es kaum noch möglich, Kinder von Medien fernzuhalten und damit auch von schädlichen und beeinträchtigenden Medieninhalten. Sichere Surfräume, Filterlösungen und ähnliches sind sinnvoll, werden aber mit zunehmenden Alter keine Wirkung mehr entfalten bzw. aktiv umgangen werden. Notwendig ist ein nach Alter differenzierendes Konzept mit den beiden Strategien „Risikovermeidung“ und „Risikoreduzierung“. Die Vorschläge, die im Rahmen von „Dialog Internet“ in der Arbeitsgruppe „Schädigende Inhalte“ beim BMFSFJ entwickelt wurden, halte ich hier durchaus für diskussionswürdig und für wegweisend. In einem solchen Gesamtkonzept des Jugendmedienschutzes würden Kinder vor allem durch technische Lösungen und sichere Surfräume zur Risikovermeidung befähigt werden.

Ergänzt werden müsste dieser Schutz aber zugleich auch durch eine „Stärkung von Kindern“. Das folgt einer grundsätzlichen Anerkennung der Tatsache, dass Kinder im Netz ihre Erfahrungen machen müssen, um einen kompetenten Umgang mit diesem zu erwerben. Also warum nicht Erfahrungen sammeln mit community basierten Ansätzen? Warum nicht peer to peer Ansätze bei der Moderation von user generated content fördern? Jetzt ist die Zeit Piloten zu starten und einen Rahmen für einen modernen Jugendmedienschutz zu starten.

Abschließend:

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ein Anliegen der Konferenz ist es, zusammenzudenken, was aus unterschiedlichen Berufsfeldern, Denkrichtungen, Denktraditionen in die Diskussion eingebracht wird. Seien Sie alle willkommen, liebe Medienschaffende, Pädagogen, Jugendschützer, Unternehmen, Agenturen, Zeitungsmacher, Seitenbetreiber, Netzaktive, politisch Aktive, Lehrer und Schüler! Wir können sicherlich alle davon ausgehen, dass uns die heutigen Diskussionen Spaß machen werden, uns allen aber sicherlich auch etwas abfordern werden.

Die Kindermedienlandschaft in Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren enorm entwickelt und wir sind auf einem guten Weg. Wichtig ist aber, dass wir uns vergegenwärtigen, wohin die Reise gehen soll. Dass wir uns gemeinsamer Ziele versichern und gemeinsam diese Ziele verwirklichen. Medienkompetenz heißt für mich, Menschen zu befähigen, als mündige Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft zu partizipieren und an ihr mitzuwirken. Dazu müssen sich Kinder austoben dürfen. Ihnen darf langweilig sein, sie dürfen Grenzen spüren, hinfallen und Fehler machen. Wir als Erwachsene haben die Pflicht und die „Ehre“, unsere Kinder dabei zu begleiten, ihre Erfahrungen mit Medien zu machen und mit Medien groß zu werden.

Wir haben die Sorge zu tragen, dass sie Freiheit vorfinden, wie das von mir erwähnte „wilde Internet“. Wir müssen „Trainingsräume“ für Kinder bereitstellen, die die Freude am Experimentieren und an der Schaffung eigener Werke fördern und medienkompetent machen. Dafür tragen wir alle, Medienschaffende und Erzieher die Verantwortung. Neue Konzepte und gute Beispiele können uns den Weg weisen. Der erstmals ausgeschriebene Kinder- Medienpreis, den wir übermorgen hier im Rahmen der Konferenz verleihen, zeichnet über alle Mediengattungen hinweg Projekte aus, die vorbildlich für eine hohe Qualität der Vermittlung von komplexen gesellschaftspolitisch relevanten Inhalten stehen.

Ich danke an dieser Stelle allen Bewerbern und Ihnen allen, die Sie an der Konferenz teilnehmen und mit uns diskutieren. Auf spannende Tage!