Im November startet die 4. KinderMedienKonferenz. Sie hat sich als Marke etabliert. Warum engagiert sich die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb für Kindermedien und Kindermedienmacher/innen?
Kinder wachsen heute sehr früh und wie selbstverständlich in einer Mediengesellschaft auf. Medien sind ein fester Bestandteil in den Kinderzimmern. Dabei haben neben den klassischen Medien die stark interaktiven – wie Handy und Internet – eine große Bedeutung. Der sinnvolle Gebrauch und souveräne Umgang mit Medien sollte eine wichtige Rolle bei der Erziehung spielen. Medienkompetenz ist zugleich eine Schlüsselqualifikation in der persönlichen Entwicklung.
Mit einer solchen Veranstaltung wollen wir einen Austausch derjenigen initiieren, die eine große Verantwortung in diesem Bereich tragen und viel für die Entwicklung von Medien- und Demokratiekompetenz bei Kindern leisten.
Was ist das Besondere an der KMK?
Sie ist die einzige Konferenz dieser Art, bei der Journalisten aus allen Genres miteinander ins Gespräch kommen – Print, Online, TV und Radio. Dazu kommen Experten aus Wissenschaft, Politik und Medienpädagogik.
Es gibt jede Menge Medienangebote für die Jüngsten, und immer neue kommen hinzu. Doch wie kinderfreundlich und kindgerecht sind Kindermedien?
Hier gibt es ohne Zweifel erhebliche Qualitätsunterschiede. Bei der Auswahl sollten Kinder von Erwachsenen unterstützt werden, die Orientierung geben und die Medienaktivitäten der Kinder begleiten. Als Hilfestellung für Eltern, Lehrer/innen und Erzieher/innen oder zur Bewertung von Angeboten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Zum Beispiel Klick-Tipps von jugendschutz.net oder Kindersuchmaschinen wie fragfinn.de bzw. flimmo.de.
Was macht ein gutes Kindermedienangebot aus?
Entscheidend ist hier, dass die Wünsche der Kinder und Bildungsziele in Übereinstimmung gebracht werden können. Ganz allgemein gesagt, versteht es ein gutes Kinderangebot Information mit Unterhaltung zu verbinden, die Kreativität der Kinder anzuregen und ihnen Möglichkeiten der Kommunikation und Partizipation zu schaffen.
Allgemeine Qualitätskriterien für Kinderangebote finden sich auch auf seitenstark.de, ein Partner mit dem wir in unserem eigenen Kinderprojekt www.hanisauland.de seit vielen Jahren zusammenarbeiten.
Um welche Themen geht es bei der 4. KinderMedienKonferenz im November?
In Podiumsdiskussionen, Referaten und Workshops geht es um die zentralen Fragen: Welche Medien nutzen Kinder? Wie gehen sie mit mobilen Kommunikationsmedien um? Welche Standards müssen kindgerechte Medienangebote erfüllen? Wie sehen die Kindermedienangebote der Zukunft aus und welche Journalisten werden dafür benötigt? Wir freuen uns, Pioniere erfolgreicher Kinderformate begrüßen zu dürfen, wie Christoph Biemann von der „Sendung mit der Maus“, Karen Mitrega vom TV-Marktführer Super RTL sowie international renommierte Marktforscher wie Jens Lönneker vom rheingold salon in Köln. Dazu kommen jede Menge spannende Experten und vor allem auch Praktiker, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen intensiven Blick in das Nähkästchen ihres erfolgreichen Angebots gewähren werden.
Wie werden politische Inhalte kindgerecht vermittelt?
Auf unserer dritten Kindermedienkonferenz im Jahr 2011 wurden für ein gutes Kinderangebot im Sinne politischer Bildung folgende Kriterien erarbeitet:
- einfach und direkt berichten
- Emotionalisierung vermeiden
- mehrere Meinungen zu einem Thema darstellen
- Konfliktlösungsstrategien aufzeigen
- Kinder aktiv einbeziehen
Welche Rolle spielen Interaktion und Partizipation für Kinder?
Kinder lieben Kommunikation. Wenn es gelingt, ihr Interesse an einem Thema zu wecken, sind sie begeisterte Gestalter. Im Sinne einer frühen medienpädagogischen Erziehung ist es wichtig, sichere Räume zu schaffen, in denen die Kinder Kommunikations- und Beteiligungsformen einüben können. Dies ist immer eine besondere Herausforderung. Solche Angebote sind personalintensiv und damit teuer. Das Chatangebot von Seitenstark, dem Zusammenschluss qualitätsvoller Kinderinternetseiten in Deutschland, ist ein gelungenes Beispiel für eine gemeinsame Maßnahme zur Schaffung eines sicheren Kommunikationsraums für Kinder.
Welche Chancen und Risiken bieten mobile Technologien?
Hier stehen wir mit unseren Erfahrungen am Anfang. Es ist davon auszugehen, dass der Medienkonsum von Kindern bei mobilen Technologien in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Mit Spannung können wir auch darauf schauen, welche Technologien sich hier im Schulgebrauch durchsetzen werden. Die Erkenntnisse, die es bereits jetzt zum Nutzungsverhalten und den Auswirkungen gibt, werden wir auf der diesjährigen KinderMedienKonferenz diskutieren.