Geschichten, die das Marketing erzÀhlt

Christopher Schering ĂŒber modernes Content Marketing fĂŒr Kinder. Foto: Gerd Metzner

Christopher Schering ĂŒber modernes Content Marketing fĂŒr Kinder. Foto: Gerd Metzner

Wie sieht modernes Content Marketing fĂŒr Kinder aus? Was verĂ€ndert sich in diesem Bereich wegen des technologischen Wandels und der sozialen Medien? Sind Unternehmen (bald) die besseren Storyteller?

Diese Fragen versuchte Christopher Schering von der cobra youth communications GmbH zu beantworten. Cobra Youth ist eine Spezialagentur fĂŒr Kinder und Jugendkommunikation, die Beratung fĂŒr Spiele, Apps, etc. bietet.

ZunĂ€chst versuchte Schering zu umschreiben, was Content-Marketing eigentlich ist. Es gehe darum, Angebote herzustellen und – im Gegensatz zur klassischen Werbung – ĂŒber Inhalte zu kommunizieren. Dies gewinne durch die sozialen Medien eine neue Bedeutung. „Nicht mehr die Darstellung des Unternehmens steht im Mittelpunkt, sondern die Vermittlung nĂŒtzlichen Wissens“, sagte Schering. Er unterscheidet dabei zwischen Paid Media (produzierte Spots etc.), und Earned Media (Angebote, die ins Netz gestellt werden und selbst weitergetrieben werden).

Wandel im Content Marketing

Ausgangspunkt in Scherings Darstellung: „Marketing verĂ€ndert sich momentan stark.“ Mehrwertiger Content steigere die Reichweite, User wĂŒrden das aufgreifen und den Inhalt ĂŒber soziale Medien weiter verbreiten. Allerdings wandte Schering ein, dass es kein Rezept fĂŒr gutes Content Marketing gebe. Man könne nur PhĂ€nomene beobachten und versuchen, daraus zu lernen.

Er erlĂ€uterte das an Aktionen wie die der Telekom, die die Geschichte des Paars Bob und Linda aufgegriffen hat, das ĂŒber die sozialen Medien populĂ€r geworden war. Der amerikanische Fotograf Bob hatte sich nur mit einem rosa Ballett-Tutu bekleidet an verschiedenen PlĂ€tzen fotografiert, um seine an Brustkrebs erkrankte Frau Linda aufzuheitern. Die Telekom griff die Story auf und verwendete sie fĂŒr eine Kampagne mit dem Motto: „Besondere Geschichten verdienen das beste Netz“.

Was macht gutes Storytelling im Marketing aus?

Wiederkehrendes Setting, serielle Dramaturgie, Hauptfiguren, Nebenfiguren und Konflikte – Schering zeigte auch, wie seine Agentur beim Storytelling fĂŒr Kinder vorgeht. Seine Thesen lauteten in Stichworten:

  • Gute und erfolgreiche Geschichten sind Wunder. Sie geschehen, aber niemand weiß, wie sie geschehen.
  • Erfolgsaussichten können durch strategische Planung und Einbeziehung von Experten gesteigert werden.
  • Schnittmenge zwischen Unternehmen und Lebenswelt der Kinder mĂŒssen ermittelt werden.
  • Figuren und Nebenfiguren tragen die Geschichte.
  • Crossmedia Strategie erkunden, Bewegtbild verwenden.
  • Zielgruppe in alle Projektschritte einbeziehen: Kinder testen das Produkt. (Cobra Youth arbeite zum Beispiel mit einem eigenen Kinderbeirat und mit Jugendscouts zusammen.)

Der Weihnachtsboom

„Im Bereich Content Marketing wird es in den kommenden Jahren einen Riesenschub geben“, meinte Schering. Eine Rolle spiele auch, dass alte Tablets heute mehr und mehr an Kinder weitergegeben wĂŒrden. Alleine nach Weihnachten sei hier eine Art Boom zu erwarten.